Corona-Knick fast überwunden – Wochenenden schon wieder auf Vor-Krisen-Niveau
Fahrten im NRW-SPNV am Tag
Die Anzahl der durchschnittlichen Fahrten pro Tag kannte viele Jahre lang nur eine Richtung: aufwärts. Wurden im Jahr 2012 an einem Tag unter der Woche 1,3 Millionen Fahrten mit dem SPNV in NRW durchgeführt, kletterte diese Anzahl kontinuierlich. 2018 waren es schließlich im Schnitt 1,4 Millionen Fahrten, die montags bis freitags gezählt wurden. An Samstagen und Sonntagen: das gleiche Bild. Ausgehend von rund 900.000 (samstags) und rund 600.000 (sonntags) im Jahr 2012 waren es im letzten Jahr vor der Coronapandemie schließlich 1,1 Millionen an Samstagen und 700.000 Fahrten an Sonntagen. Die Gründe für diese stetige Zunahme an Fahrten können vielfältig sein: So sind das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung wie auch die Zugkilometer in NRW generell gestiegen. Auch die Entwicklung der Unterhaltskosten für den motorisierten Individualverkehr (Benzinpreis) könnte eine Rolle für vermehrte Fahrten mit dem SPNV gespielt haben.
Mit der Coronapandemie kommt der Einbruch
In den Corona-Jahren ab 2020 kam dann der Einbruch. Getrieben durch die Sorge vor einer möglichen Ansteckung, aber auch bedingt durch politische Entscheidungen wie Lockdowns und Homeoffice-Pflichten, brachen die Fahrtenzahlen ein. Auch wenn die strikten Maßnahmen immer nur für eine kurze Zeitdauer beschlossen wurden, spiegelt sich diese Zeit in den durchschnittlichen Fahrten pro Tag wider: Es wurden nur noch rund 900.000 montags bis freitags, rund 600.000 an Samstagen und rund 400.000 an Sonntagen gezählt.
Zwei Jahre später mit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen und unter dem Eindruck des russisch-ukrainischen Krieges, der damit beginnenden Energiekrise und Maßnahmen wie dem 9-Euro-Ticket, zeigen die Fahrtenzahlen in NRW eine spürbare Rückkehr zur Normalität: 1,1 Millionen Fahrten an einem durchschnittlichen Tag montags bis freitags, rund eine Million Fahrten an Samstagen. An Sonntagen haben sogar bereits wieder rund 700.000 Fahrten täglich stattgefunden. Für das aktuelle Jahr wird mit einer weiteren Erholung der Fahrtenzahlen, auch durch die Einführung des 49-Euro-Tickets, gerechnet.
Wie wurden die Zahlen ermittelt?
Die Werte für die Jahre 2012 bis 2018 basieren auf Erhebungen und Zählungen der SPNV-Aufgabenträger, Erhebungen von DB Regio (RES-Baustein 1) und verfügbaren Daten aus automatischer Fahrgastzählung (AFZ). In den Jahren 2020 und 2022 wurden im SPNV coronabedingt keine flächendeckenden Zählungen in NRW vorgenommen. Die Werte für diese Jahre basieren auf einer überschlägigen Trendbeobachtung, indem die Entwicklung der verfügbaren Zähldaten (v.a. AFZ) auf die Gesamtentwicklung zum Jahr 2018 übertragen wurde. Ermittelt wurden jeweils Fahrgäste, die an einem Bahnhof in NRW in die Bahn gestiegen sind, sowie Fahrgäste, die von außerhalb nach NRW hineingefahren sind.
Quellen & Copyrights
KCITF, Stand: 13.05.2024