SPNV spart Fläche

Daten
3. September 2024
Verkehrsmittel
Wie viel Platz nehmen Verkehrsmittel ein? | Quelle: Allianz pro Schiene, 06/2020, mit Material von Tiefbauamt Stadt Zürich, 2012

Platzsparend unterwegs mit dem SPNV 

Wie nachhaltig ein Verkehrsmittel ist, hängt nicht nur von seinen Treibhausgasemissionen ab, sondern auch von seinem Flächenverbrauch. Wie sich der Platz auf die einzelnen Verkehrsmittel verteilt, hat sich die Allianz pro Schiene auf Basis der Daten des Tiefbauamts der Stadt Zürich einmal genauer angeschaut. Die Erhebung zeigt: Auf der Schiene sind Menschen platzsparend und klimafreundlich mobil.  

Um den mittleren Flächenverbrauch eines Verkehrsmittels pro beförderter Person im Stadtverkehr abzuschätzen, wurden unter anderem Spurbreite, Durchschnittsgeschwindigkeit und Anzahl der Passagiere pro Stunde berücksichtigt. Das Ergebnis: Mit 100 Quadratmetern pro Person ist der Platzbedarf des motorisierten Individualverkehrs auffällig überproportional. Im Vergleich zum SPNV mit gerade einmal sieben Quadratmetern pro Person beansprucht ein Auto damit über zwölfmal so viel Platz.

VerkehrsmittelQuadratmeter pro beförderter Person
Motorisierter Individualverkehr100
Bus20
Fahrrad10
Straßenbahn8
Eisenbahn7
Fußgänger/in2

Mehr Raum für Mensch und Natur 

Die Fläche einer Stadt ist von herausragender Bedeutung, denn sie ist begrenzt. Ein Verkehrsmittel wie das Auto benötigt bei vergleichsweiser geringer Kapazität und geringer Belegung viel Fläche. Ob Straßen oder Parkplätze, Autoverkehr geht auf die Kosten von lebenswertem, öffentlichem Raum. Wird der Verkehrsraum erweitert, wird damit auch mehr Boden versiegelt. Im Sinne des Klimaschutzes ist es allerdings unerlässlich, möglichst viel unversiegelte Fläche zu erhalten. Denn das kann Temperaturen senken, heiße Tage sowie Tropennächte reduzieren und Starkregenevents mindern.

Den Flächenberichten des Landesumweltamts (LANUV) zufolge lag die Flächenzunahme in NRW für Siedlungen und Verkehr im Jahr 2019 bei 8,1, im Jahr 2020 bei 5,7, im Jahr 2021 bei 5,4 und im Jahr 2022 bei 5,6 Hektar pro Tag. Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie besteht das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Das passiert zum Beispiel über platzsparende Mobilität wie dem SPNV, der dem Flächenverbrauch aktiv entgegenwirkt.

„Wer der Natur in den ländlichen Regionen und den Menschen in den Städten den dringend benötigten Raum belassen möchte, muss den öffentlichen Verkehr stärken. Der Individualverkehr mit Auto und Lkw belastet die Umwelt auch durch seinen zu großen Flächenverbrauch. Wir müssen die Zubetonierung der Landschaften stoppen. Dazu kann eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene einen wesentlichen Beitrag leisten.“

Dirk Flege

Geschäftsführer der Allianz pro Schiene