CO2-Rechner CoKo hilft Kommunen bei der Verkehrswende
Welche Maßnahmen reduzieren wie viel CO2?
Ein Parkleitsystem oder Tempolimits, Schnellbusse oder mehr Sharing-Angeboten – oder alles zusammen? NRW-Kommunen können nicht alle Maßnahmen zum Klimaschutz gleichzeitig umsetzen. Damit sie wissen, was für sie am kosteneffizientesten CO2 einspart, für sie ist, gibt es das Onlinetool CoKo.
Um die politisch angestrebten Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland innerhalb kurzer Zeit massiv klimaschädliche Treibhausgase einsparen. Doch in kaum einen Bereich stocken die Bemühungen so sehr wie im Verkehrssektor. Das Problem: Eine einfache Lösung, die aktuelle Mobilität beizubehalten oder sogar auszubauen und trotzdem gleichzeitig klimafreundlicher unterwegs zu sein, gibt es nicht.
Maßnahmen, die den motorisierten Individualverkehr unattraktiv machen, müssen nicht zwangsläufig dazu führen, dass die Menschen auf die Schiene, den Bus oder aufs Fahrrad umsteigen. Wie sich Maßnahmen und Verhaltensweisen gegenseitig beeinflussen, zeigt das sogenannte Klima-Experiment der Technischen Universität Dortmund. Außerdem: In erster Linie sind es die Kommunen und Kreise, die für die Maßnahmen für die Verkehrswende Verantwortung tragen. Leider können Emissionsprognosen oder finanzielle Auswirkungen einzelner Maßnahmen im Mobilitätsbereich nur selten wirklich berechnet werden. Oftmals spielen zu viele Rahmenbedingungen eine Rolle und es liegen zu wenig detaillierte Berechnungsgrundlagen vor.
Hier kommt CoKo, kurz für CO2- und Kosteneffizienzrechner, ins Spiel, der in Zusammenarbeit mit der go.Rheinland GmbH entwickelt wurde. „Aus Erfahrung wissen wir, wie schwierig das Thema CO2-Emissionen für viele Kommunen ist. Deshalb bieten wir NRW-Kommunen mit CoKo eine niederschwellige Möglichkeit auch ohne aufwendige Datenrecherchen oder Verkehrsmodellierungen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen abzuschätzen, diese bis in das Jahr 2035 zu simulieren und mit wirksamen Maßnahmen zu beeinflussen. Die hinterlegten Kostenbausteine ermöglichen zudem eine Einschätzung der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen“, sagt Marius Reißner, Referent für Mobilitätsmanagement beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg und CoKo-Projektleitung.
"Wir bieten mit CoKo eine niederschwellige Möglichkeit verkehrsbedingten CO2-Emissionen abzuschätzen"
Marius Reißner
CoKo-Projektleitung
CoKo hilft den Kommunen also, bares Geld zu sparen und sich schon im Planungsstadium auf wirklich sinnvolle Maßnahmen zu fokussieren. So können sich Planungsteams für die kosteneffizienteste und klimafreundlichste Variante entscheiden. Maßnahmen, die mit CoKo berechnet werden können, sind zum Beispiel Parkleitsysteme, Tempolimits, mehr Schnellbusse, der Ausbau von Sharing-Angeboten und vieles mehr. CoKo bietet für erste Ergebnisse und Erkenntnisse sogar eine vorgefertigte Auswahl an Berechnungsgrundlagen, Maßnahmen und die benötigten Faktoren an. Wollen Kommunen ins Detail gehen, können diese individuell angepasst werden.
Ebenfalls ein Clou von CoKo: Die Maßnahmenpakete werden in ausführlichen Steckbriefen beschreiben und können in Form von Grafiken und Tabellen heruntergeladen werden.
„Städte und Kreise können damit klar kommunizieren: Welche meiner Maßnahmen haben das beste CO2-Einsparpotenzial."
Niklas Singer
CoKo-Projektleitung
„Städte und Kreise können damit klar kommunizieren: Welche meiner Maßnahmen haben das beste CO2-Einsparpotenzial. Wie bewerte ich bereits durchgeführten Mobilitätsmaßnahmen. Wie verändern sich die CO2-Emmissionen in meiner Stadt, wenn ich den Modal Split ändere? Welche Maßnahmen können über einen gewünschten Zielzeitraum das beste Einsparpotenzial bieten?“, sagt Niklas Singer, Mobilitätsplaner bei der go.Rheinland GmbH und ebenfalls CoKo-Projektleitung. Die Ergebnisse wiederum können der Verwaltung als Entscheidungsgrundlage dienen.